Am 10. Juni fand in Berlin der IHK-Kongress für Stadtentwicklung „Weltmetropole. Berlin leben und gestalten“ statt.
Prof. Carlos Moreno verwies in seiner Keynote auf den Zusammenhang zwischen Klimanotstand und weltweiter autozentrierter Stadtentwicklung – Folgen der Massenautomobilisierung (Henry Ford, 1913) und der siedlungsräumlichen Trennung der Funktionen Wohnen, Arbeiten, und Freizeit (Charta von Athen, 1933). Die funktionstrennte Stadt führte weltweit zur Vorherrschaft des Autos über das Leben in den Städten und zur Autoabhängigkeit, so Moreno.
Nicht nur die Strukturen der Städte, auch die der Wirtschaft wurden vom Auto dominiert:
„We shaped our cities for cars, our business models based on cars and the economy for cars.“
“What kind of city do we want to live in?”
fragte Moreno in den Raum.
Dem Modell der autozentrierten Stadt mit weiten Pendelwegen und Stau – „Leben und Arbeiten unter konstantem Stress“ – stellte er das ,Konzept der 15 Minuten Stadt‘ gegenüber. Vor dem Hintergrund der sozial-ökologischen Herausforderungen hat das in der Stadtplanung als ,Stadt der kurzen Wege‘ bekannte Konzept durch die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo und ihren Berater Professor Carlos Moreno neue Aufmerksamkeit erlangt. ,Die 15 Minuten Stadt‘ reagiert auf ökologische, ökonomische und soziale Herausforderungen in einer krisenhaften Welt: Funktionsgemischte, inklusive, fußläufige Strukturen, sowie alle lebensnotwendigen Dinge des täglichen Lebens, öffentliches Grün und ÖPNV in kurzer Distanz zueinander, weisen den Weg in eine andere urbane Zukunft.